Samstag, 10. Juli 2010

36 Grad und es wird noch heißer....

Samstag... 38 Grad im Schatten, eben frisch gemessen. Ich schmelze langsam aber sicher vor mich hin, fungiere nur noch als Umwandlungsgerät für gekühlte Flüssigkeiten: Eiswasser rein, Schweiß raus. Vorteil: im Baggersee ist sicher kein Pipi - wer kann bei der Hitze schon noch Getränke in Urin umwandeln, so weit kommt das eh nicht.

Ich habe einen schönen Platz unter einem dichten Bsuch ergattert, einen Sonnenschirm aufgespannt und überlege gerade, ob ich den krebsroten älteren Herrn, der seit Stunden in der Sonne bruzzelt nicht mal unter meinen Schirm einladen soll. Wann hat er sich eigentlich das letzte Mal bewegt? hmmmm... ich schaue genauer hin - ah, immerhin atmet er noch, scheint nur zu schlafen...

Wenige Minuten sind vergangen als er sich grunzend umdreht. Meine Frage, ob er nicht mal in den Schatten will beantwortet er mit einem entsetzten "Was, dann werde ich ja gar nicht braun" - Okay... Darüber denke ich wohl nicht weiter nach und watschle statt dessen vorsichtig über die spitzen Steinchen zum Wasser.

Aaaahhh... kühl... geht gut bis etwa Bauchnabel *huaaaaah* Aber was muss, das muss. Ich halte die Luft an und werfe mich walross-artig in die Fluten. Wohl das erste Mal, dass dieser kleine See Gezeiten hat ;-) Dass ich nicht mehr dick bin ist wohl noch nicht so recht zu meinen Gedanken vorgedrungen, denn ich schaue mich immer noch dauernd um, ob mich auch ja keiner sieht, bis ich bis zum Hals im Wasser verschwunden bin...

Mein Kreislauf scheint den überraschenden kalten Guss überstanden zu haben - mein Puls schnellt kurz hoch, dann paddle ich fröhlich im See. Irgendwas streift mich am Fuß.... hmmm... sicher nur ein kleiner Fisch - Betonung auf klein...

Ich schaue mal zu meinen Sachen - will ja nachher nicht ohne Klamotten heim müssen - und sehe, wie sich zwei Jungs auf meinem Badetuch nieder lassen. Wird wohl Zeit, dass ich wieder aus dem Wasser gehe...

Ich paddle also zurück zum Ufer und versuche, so elegant wie möglich aufzustehen, was angesichts des schwappenden Wassers, meiner empfindlichen Füße und den glatten Steinen gar nicht so einfach ist. Mehr oder weniger würdevoll stapfe ich aus dem Wasser auf meine Sachen zu und schaue grummelig zu den beiden Jungs. "Hey - das ist ja wohl mein Badetuch, auf dem Ihr da rumhockt" motze ich los. Glücklicherweise sind die beiden in einem Alter, in dem sie sich von "älteren Damen" noch was sagen lassen. Sie tuscheln kurz, schauen mir ziemlich unverholen auf die Brüste, dann am Fahrwerk entlang runter, kichern und verziehen sich mit deutlichem Rot im Gesicht.

Sollte ich schon wieder so attraktiv geworden sein, dass pickelige Jünglinge verschämt kichern und rot werden?

Ein bisschen stolz schwappt in mir hoch. Ich setze mich wieder auf mein Badelaken - natürlich nicht, ohne vorher ein Tuch um meine Hüften zu schlingen... sicher ist sicher ;-) ;-) ;-)

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